Thees Uhlmann - Gold
Veröffentlicht am: 31. August 2020
12,00 €*
% 19,10 €* (37.17% gespart)Tracklist
01. Tausendschön
02. Wir trafen uns in einem Garten
03. Gold
04. Der letzte Optimist
05. Fragezeichen
06. Walzer für niemand
07. Ich halt mich raus
08. 1000 Bier
02. Wir trafen uns in einem Garten
03. Gold
04. Der letzte Optimist
05. Fragezeichen
06. Walzer für niemand
07. Ich halt mich raus
08. 1000 Bier
Beschreibung
„Junkies und Scientologen“ baut noch mal richtig an.
Die Bonus-Veröffentlichung „Gold“. Acht Stücke,
acht außergewöhnliche deutschsprachige Coverversionen. Uhlmann
und seine neu formierte Band interpretieren Lieblingsmusik -
oder wie es beim Künstler selbst heißt: „Einen guten Song
kriegt man nicht kaputt, nicht mal wir.“
Doch bei aller Koketterie, es wird bei diesem Projekt
wahnsinnig schnell deutlich, hier ist kein Abrissunternehmen
am Werk - im Gegenteil. Es geht vielmehr darum, Stücken, die
einem wirklich etwas bedeuten, mit einer eigenen musikalischen
Interpretation die Ehre zu erweisen.
Am Anfang dieser Idee stand ein Track der Hamburger Trap-
Rapperin Haiyti: „Gold“, das auch titelgebend fürs Album
wurde.
Ein Haiyti-Stück auf seine Tragfähigkeit im Rockband-Outfit
austesten... Nun, fällt einem bei Trap-Sound, bei diesen uboot-
mäßigen Beats und Autotune wirklich als Erstes ein:
„Geil, lass mal Gitarre aus der Scheune holen, ich glaub, das
kann man gut nachspielen“?
Eher nicht. Bloß wenn man dann die ersten Zeilen hört, wenn
man hört, „Was soll ich mit allem Gold der Welt? / Ich will
nur’n bisschen Zeit mit dir“, macht alles total Sinn. Man
spürt, welche emotionale Nähe zum Beispiel zu alten Tomte-
Texten besteht. Wen interessieren bitte Genre-Grenzen, wenn es
inhaltlich so dermaßen klickt?
So überführt Thees Uhlmann auf dieser Platte die
unterschiedlichsten Stile in einen höchst variablen Band-
Sound. Dabei stutzt man garantiert mehr als einmal: Ach, und
das ist jetzt wirklich nicht von ihm selbst? Nein, alles
Coverversion, wir schwören. Die Stücke, die dabei so gut ins
Uhlmannversum passen, stammen von 2raumwohnung, Östro 430,
Sophie Hunger, Klotz + Dabeler, Nena, die Braut haut ins Auge,
Judith Holofernes.
Hand aufs Herz: Wären in dieser Auflistung gerade die üblichen
Typen-Only-Bands aus dem ewigen Typen—Only-Kanon
vorbeigerattert, es hätte einen null verwundert, #abnicken.
Jetzt aber bleibt man hängen.
Warum eigentlich? Ok, „Gold“ featured einfach acht weibliche
Acts. Gewöhnt euch halt dran! Man sollte sich doch viel eher
wundern, wenn Frauen in der Musik mal wieder überhaupt kein
besonderer Wert zugestanden wird. Diese acht Coverversionen
haben dabei nichts Gönnerhaftes, nichts Breitbeiniges an sich,
nein, sie entstanden aus einem tiefen Bedürfnis heraus.
Denn nicht nur in dem Stück „Ich bin der Fahrer, der die
Frauen nach HipHop-Videodrehs nach Hause fährt“ auf dem neuen
Album setzt sich Uhlmann mit dem Thema der Ungleichheit im
Musikgeschäft und darüber hinaus auseinander.
„Gold“ versteht sich allerdings nicht als Debattenbeitrag denn
einfach als Selbstverständlichkeit. Vor allen Dingen aber ist
es eine Reihung von acht tollen Stücken. Und wen diese „Keine
GEMA für Typen“-Idee der Platte von der Musik ablenkt, der
hat’s echt noch nicht kapiert.
Alle anderen hören bei jedem einzelnen Stück garantiert den
Spaß an der Sache raus. Songs kommen zu verdienten Ehren, man
taucht ein in die Charts mit Nena oder 2raumwohnung genauso
wie in den Düsseldorfer Wave-Punk-Underground der Achtziger
mit Östro 430 - und verdrückt eine Träne, wenn das wundervolle
„Tausendschön“ an die zu früh verstorbene Almut Klotz
erinnert.
Die ein oder andere dieser Coverversionen wird man sicher auch
mal live auf der anstehenden Tour zu hören bekommen.
Mehr Bonus war nie.
Die Bonus-Veröffentlichung „Gold“. Acht Stücke,
acht außergewöhnliche deutschsprachige Coverversionen. Uhlmann
und seine neu formierte Band interpretieren Lieblingsmusik -
oder wie es beim Künstler selbst heißt: „Einen guten Song
kriegt man nicht kaputt, nicht mal wir.“
Doch bei aller Koketterie, es wird bei diesem Projekt
wahnsinnig schnell deutlich, hier ist kein Abrissunternehmen
am Werk - im Gegenteil. Es geht vielmehr darum, Stücken, die
einem wirklich etwas bedeuten, mit einer eigenen musikalischen
Interpretation die Ehre zu erweisen.
Am Anfang dieser Idee stand ein Track der Hamburger Trap-
Rapperin Haiyti: „Gold“, das auch titelgebend fürs Album
wurde.
Ein Haiyti-Stück auf seine Tragfähigkeit im Rockband-Outfit
austesten... Nun, fällt einem bei Trap-Sound, bei diesen uboot-
mäßigen Beats und Autotune wirklich als Erstes ein:
„Geil, lass mal Gitarre aus der Scheune holen, ich glaub, das
kann man gut nachspielen“?
Eher nicht. Bloß wenn man dann die ersten Zeilen hört, wenn
man hört, „Was soll ich mit allem Gold der Welt? / Ich will
nur’n bisschen Zeit mit dir“, macht alles total Sinn. Man
spürt, welche emotionale Nähe zum Beispiel zu alten Tomte-
Texten besteht. Wen interessieren bitte Genre-Grenzen, wenn es
inhaltlich so dermaßen klickt?
So überführt Thees Uhlmann auf dieser Platte die
unterschiedlichsten Stile in einen höchst variablen Band-
Sound. Dabei stutzt man garantiert mehr als einmal: Ach, und
das ist jetzt wirklich nicht von ihm selbst? Nein, alles
Coverversion, wir schwören. Die Stücke, die dabei so gut ins
Uhlmannversum passen, stammen von 2raumwohnung, Östro 430,
Sophie Hunger, Klotz + Dabeler, Nena, die Braut haut ins Auge,
Judith Holofernes.
Hand aufs Herz: Wären in dieser Auflistung gerade die üblichen
Typen-Only-Bands aus dem ewigen Typen—Only-Kanon
vorbeigerattert, es hätte einen null verwundert, #abnicken.
Jetzt aber bleibt man hängen.
Warum eigentlich? Ok, „Gold“ featured einfach acht weibliche
Acts. Gewöhnt euch halt dran! Man sollte sich doch viel eher
wundern, wenn Frauen in der Musik mal wieder überhaupt kein
besonderer Wert zugestanden wird. Diese acht Coverversionen
haben dabei nichts Gönnerhaftes, nichts Breitbeiniges an sich,
nein, sie entstanden aus einem tiefen Bedürfnis heraus.
Denn nicht nur in dem Stück „Ich bin der Fahrer, der die
Frauen nach HipHop-Videodrehs nach Hause fährt“ auf dem neuen
Album setzt sich Uhlmann mit dem Thema der Ungleichheit im
Musikgeschäft und darüber hinaus auseinander.
„Gold“ versteht sich allerdings nicht als Debattenbeitrag denn
einfach als Selbstverständlichkeit. Vor allen Dingen aber ist
es eine Reihung von acht tollen Stücken. Und wen diese „Keine
GEMA für Typen“-Idee der Platte von der Musik ablenkt, der
hat’s echt noch nicht kapiert.
Alle anderen hören bei jedem einzelnen Stück garantiert den
Spaß an der Sache raus. Songs kommen zu verdienten Ehren, man
taucht ein in die Charts mit Nena oder 2raumwohnung genauso
wie in den Düsseldorfer Wave-Punk-Underground der Achtziger
mit Östro 430 - und verdrückt eine Träne, wenn das wundervolle
„Tausendschön“ an die zu früh verstorbene Almut Klotz
erinnert.
Die ein oder andere dieser Coverversionen wird man sicher auch
mal live auf der anstehenden Tour zu hören bekommen.
Mehr Bonus war nie.
Text: Linus Volkmann