Sedlmeir - Melodien sind sein Leben
Veröffentlicht am: 16. Oktober 2015
Tracklist
01. Melodien sind sein Leben
02. Hand aus Stahl
03. Senior 21 Volt
04. Dekonstruktion
05. E.S. Sedlmeir/Presley
06. Aus gutem Hause
07. Einfacher Mann
08. Schande
09. Konrad Weiss Preis
10. I kill you
11. Regionalexpress
12. 1972
02. Hand aus Stahl
03. Senior 21 Volt
04. Dekonstruktion
05. E.S. Sedlmeir/Presley
06. Aus gutem Hause
07. Einfacher Mann
08. Schande
09. Konrad Weiss Preis
10. I kill you
11. Regionalexpress
12. 1972
Medien
Beschreibung
Mit E-Gitarre, Retro-Future-Elektronik und einem Faible für schmutzige Chansons kreiert Sedlmeir sich eine eigene Nische im Affentheater Showgeschäft: Den Hard Schlager. Sedlmeir zerlegt seine Eitelkeiten mit Poesie, Gestus und schwarzem Humor und schillert dabei, als hätte er ein Engagement im Vegas der 1970er Jahre. Seine Quelle ist das Fass ohne Boden: Die Dualität, die allem innewohnt, der Glanz im Dreckigen, das Erbärmliche im Famosen.
Gleich im Opener Melodien sind sein Leben führt er den wissenschaftlichen Nachweis, dass jemand wie er schon allein seiner physischen Konsistenz wegen nur für Melodie und Rhythmus geschaffen sein kann. Dass er demzufolge zum Arbeiten nicht taugt, klärt sich spätestens im dritten Song, Senior 21 Volt: Zum Rennen schon zu alt / zum Marschieren noch zu jung / ich steh noch immer gerne rum.
Der Arbeiterklasse trotzdem irgendwie verbunden, entbindet das Lied vom einfachen Mann den Schlaumeier von seinem Glauben, überhaupt auch nur irgendetwas zu wissen. Sedlmeir selbst begehrt den Konrad-Weiss-Preis, den Preis für Unwissenheit, den er aber zunächst selbst erfinden muss. Weißt du wirklich, was du weißt, Konrad Weiss? Im letzten Song, 1972, vermischen sich nicht nur Glück und Pech, sondern auch Identitäten: Wenn man dich dann einmal fragen würde, wer dieser Mensch dort eigentlich ist / ich weiß was du dann sagen würdest: der dort, mein Freund, bin ich.
Ob am Ende Sedlmeir Gene Simmons ist, oder du Sedlmeir, kann das Album freilich nicht klären, aber eines steht fest, und darauf kommt es an: Melodien sind sein Leben.
Gleich im Opener Melodien sind sein Leben führt er den wissenschaftlichen Nachweis, dass jemand wie er schon allein seiner physischen Konsistenz wegen nur für Melodie und Rhythmus geschaffen sein kann. Dass er demzufolge zum Arbeiten nicht taugt, klärt sich spätestens im dritten Song, Senior 21 Volt: Zum Rennen schon zu alt / zum Marschieren noch zu jung / ich steh noch immer gerne rum.
Der Arbeiterklasse trotzdem irgendwie verbunden, entbindet das Lied vom einfachen Mann den Schlaumeier von seinem Glauben, überhaupt auch nur irgendetwas zu wissen. Sedlmeir selbst begehrt den Konrad-Weiss-Preis, den Preis für Unwissenheit, den er aber zunächst selbst erfinden muss. Weißt du wirklich, was du weißt, Konrad Weiss? Im letzten Song, 1972, vermischen sich nicht nur Glück und Pech, sondern auch Identitäten: Wenn man dich dann einmal fragen würde, wer dieser Mensch dort eigentlich ist / ich weiß was du dann sagen würdest: der dort, mein Freund, bin ich.
Ob am Ende Sedlmeir Gene Simmons ist, oder du Sedlmeir, kann das Album freilich nicht klären, aber eines steht fest, und darauf kommt es an: Melodien sind sein Leben.